Kupferstich der Burg Rauhenlechsberg in Apfeldorf (Bayern)
Kupferstich der Burg Rauhenlechsberg in Apfeldorf (Bayern)
Die Geschichte Apfeldorfs ist eng verbunden mit dem Pflegegericht Rauhenlechsberg. Dieses befand sich im Schloss Rauhenlechsberg, welches auf einem Berg nördlich von Apfeldorf stand. Es hat seinen Namen von der rauhen Lage über dem Lech. Urkunden belegen, dass um 1300 die Herren von Seefeld und um 1500 Jörg von Rechberg die Besitzer waren. Das Gebiet des Pflegegerichts erstreckte sich am Lechufer entlang bis Mundraching und wurde als Unteramt bezeichnet. Nach Süden und Osten hin reichte das Oberamt bis nach Peißenberg. Am Fuße des Berges, welcher heute noch Schlossberg genannt wird, befand sich das Gerichtsschreiberhaus. Lange besaß das Schloss einen mächtigen Quaderturm mit Zinnen und mehrere Gebäudetrakten, von denen der größte 1632 im Schwedenkrieg zerstört und nicht mehr aufgebaut wurde.
Im 18. Jahrhundert kam der Niedergang von Schloss Rauhenlechsberg. Das Gebäude zerfiel und auch das Pflegegericht verlor seine Bedeutung; es wurde aufgelöst und kam im Jahre 1803 zum Landgericht Schongau. Zum Schloss gehörten zahlreiche Grundstücke, welche versteigert oder verkauft wurden.
Noch heute ist in Apfeldorf der Flurname „Schlossanger“ geläufig. Ein Gedenkstein, aufgestellt im Jahre 1859, erinnert an die wechselvolle Geschichte von Rauhenlechsberg.